Rurik „der Weise“ Ӕgilson

Rurik „der Weise“ Ӕgilson verbrachte viel Zeit bei den Menschen als Teil des Türpfostens eines Schuppens. Dieses Mal hatte Ӕgil den mittleren Teil des Baums genommen. Denn es ging um den Auftrag das Geheimnis der Pilzsuppe zu lösen. Das traute er Byarne lieber nicht zu.

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Rurik lauschte den Gesprächen der Menschen und  beobachtete ihr Verhalten. Schließlich war das der Grund seines Auftrags. Den Türpfosten hatte er sich ausgesucht, weil sie dort immer wieder vorbei kamen.

So stellte er unter anderem fest, dass sie sich vorrangig abends,  Stundenlang mit geschlossenen Augen auf Stoffen in den Garten legten. Auch spannten sie verschiedene Stoffe über sich. Wozu dieses Ritual diente mochte Rurik nicht entschlüsseln, so oft er es auch beobachtete. Die Menschen nannten es Schlaf oder Zelten ab und zu auch Gartenparty. Dabei schlossen sie die Augen. Manchmal passiert es auch mitten am Tag.

Ӕgil hatte ihn eigentlich zu den Menschen geschickt, um mehr über seine geliebte Pilzsuppe zu erfahren. Leider sah Rurik die Menschen nie Pilze sammeln oder sie mitbringen. Dafür konnte er ganz andere interessante Dinge beobachten.

So bemerkte Rurik das Holz eine wichtige Rolle für die Menschen spielt. Sie lagen auf Holz, sie bauten aus Holz, sie spielten mit Holz und manchmal aßen sie auch mit Holz. Dann mussten Waldgeister, wie er ja einer war, eine noch wichtigere Rolle für sie spielen. Davon war er ganz besonders begeistert.

Rurik verstand zwar die Sprache der Menschen doch so wirklich sprechen konnte er sie zu dem Zeitpunkt nicht. Das hatte Ӕgil irgendwie „vergessen“.  Vielleicht hatte er einfach schon zu viel „Pilzsuppe“ gegessen um an sowas banales wie Kommunikation zu denken. Wenn Rurik sprach klang es eher nach einem Knarren. Jedes Mal wenn Rurik Menschen anknarrte die in den Schuppen wollten, tränkten sie ihn ein ums andere Mal mit einer schmierigen gelblichen Flüssigkeit. Dabei sagten sie: „So das müsste helfen“. Rurik wusste nur nicht wobei es helfen sollte. Nach einer Weile fiel ihm auf, dass sein Bart schöner und gepflegter als der seines Vaters wurde. Ha! Da würde sich Ӕgil aber ärgern.

Er wollte nicht mehr weg von den Menschen. Es machte ihm Spaß sie bei alltäglichen Dingen zu beobachten und langsam die Worte zu lernen, die sie für die merkwürdigsten Dinge  hatten. Nur mit der Aussprache hatte er noch massive Schwierigkeiten. So wurde er einfach immer weiter geölt und sein Bart sollte damit sein ganzer Stolz werden. Die zwei geflochtenen Strähnen gefielen ihm am besten.

Zudem konnte Rurik vor den anderen Waldgeistern angeben wenn er auf einem Familientreffen war. Denn Keiner von den anderen hatte, seiner Meinung nach, so ein fundiertes Expertenwissen über Menschen oder wie er sie lieber nannte Homo Sapiens, wie er. Es klang einfach gebildeter wie er fand….

Ӕgil durfte ihn nur nie wegen der Suppe fragen……in diesen Momenten fing er dann meistens an zu knarren. Bei uns wäre es wohl als Gemurmel oder Genuschel durchgegangen. Sobald Ӕgil nachfragte tat Rurik es mit den Worten ab: Herr Vater ihr müsst meinen Worten schon lauschen…“

Also hört ihr im Wald einen Baum knarren und knarzen könnte es Rurik sein, der über die Pilzsuppe berichtet.

 

(Der fünfte der Dynastie)